Die Ortschaft Miel war mit dem 3 Km östlich gelegenen Wohnweiler Hohn, bis zur kommunalen Neuordnung im Jahre 1969 eine selbstständige Gemeinde. Seit 1969 gehört Miel zur Großgemeinde Swisttal.
Miel und seine nähere Umgebung ist heute noch sehr wasserreich. Südlich des Dorfes traten früher zahlreiche Quellen zutage. Im wesendlichen erhielten die Burgweiher ihr Wasser jedoch aus dem Orbach, der oft über die Ufer trat und besonders am Ollheimer Weg auf den Äckern Verheerungen anrichtete. So ist beispielsweise überliefert, dass das Wasser im Mai 1911 bis an das Dorf heran reichte, und im Frühjahr 1922 überschwemmte der Bach dreimal die Fluren. Im Frühsommer 1966 trat der Bach unmittelbar hinter der Ludendorfer Brücke über die Ufer, dass Wasser floss durch die Feldflur direkt auf den Ort Miel zu. Im Bereich der heutigen Schreinerei Zimmer wurde die Bundesstraße Überflutet, durch die Gehöfte Lierz und Krings floss dass Wasser weiter durch den Lochweiher bis zum Bahndamm (heutige Autobahntrasse) und dort wieder in den Jungbach. In den Sommermonaten ist der Jungbach oft wochenlang ausgetrocknet.
Südlich des Dorfes lag ein ca. 25 ha großes Wäldchen, das im Eigentum der Familie von Kintzel war. Anfang der dreißiger Jahre bis Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden nach und nach ca. 15. Ha dichte Tannen und Eichenbestände abgeholzt und die Flächen als Weideland genutzt. Heute ist die gesamte Fläche in einen Golfplatz integriert.
Die Vorgeschichte:
Miel war bereits in prähistorischer Zeit von Menschen bewohnt. Bei Baggerarbeiten für die Eisenbahnlinie Liblar – Dernau (sog. Bahndamm, jetzt Autobahntrasse) machte man in der nähe von Lützermiel (in Höhe des historischen Swistübergangs), Zufahrt zur Müllum-ladestation) einen wichtigen Fund in den Schottermassen. Die Bonner Professoren Dr. Lehner und Dr. Ohler stellten bedeutende Teile einer befestigten Ansiedlung aus dem Neolithikum ( jüngere Steinzeit ca. 5000 – 2000 v. Chr. Fest. Wahrscheinlich handelt es sich um ein umwehrtes Einzelgehöft. Es fanden sich unter anderem Feuersteinsplitter, Bruchstücke eines Steinbeils, eine neolitische Handmühle aus Basaltlava. Diese Funde zeigen, dass hier schon vor etwa 4000 Jahren Menschen gewohnt haben.
In historischer Zeit begegnen wir zunächst den Menapiern, einem gallischen Volksstamm, der jedoch um das Jahr 37 v. Chr. Von den Ubiern, einem germanischen Volk, verdrängt wurde. Die zahlreichen römischen Reste in unserer Gegend beweisen, dass das Land in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung ziemlich dicht besiedelt war. 1919 fand man an der gleichen Stelle, an der man die Funde aus dem Neolitikum gemacht hatte, eine römische Ansiedlung, zu der ein Brunnen und einige Brandgräber gehörten. Aus archäologischen Luftaufnahmen ist bekannt, dass an der Straße nach Niederdrees römische Landvillen standen, die heute vom Golfplatz überdeckt sind.
Die Bundesstraße an der Miel heute liegt, war ehemals eine römische Straße, die von Belgica (heute Billig) nach Buschhoven führte, wo sie mit der Trier-Bonner Hauptstraße zusammentraf. An der Stelle der Kirche, die auf einer leichten Anhöhe steht, war vermutlich eine Abzweigung von der Römerstraße nach Rheinbach, vorbei an den genannten Land-Villen. Es wird angenommen, dass hier einer der bekannten römischen Meilensteine gestanden hat „decem milia castro bonnense", 10 römische Meilen vom Kastell in Bonn entfernt (17 Km), der dem Ort wahrscheinlich den Namen gab. Die Existenz eines „Heidentempels" an dieser Stelle ist eine sehr unrealistische Phantasievorstellung. Der Ort wurde später kurz Mill oder Mile, Miehl, Myle in den alten Urkunden genannt. Professor A. Wiede aus Köln äußerte 1926 noch die Vermutung, Miel sei ein alter Gewässername.
In fränkischer Zeit gehörte das Gebiet zum Königreich Ripuarier (4.- 9. Jh). Während des frühen Mittelalters stand Miel zunächst unter der Herrschaft der Herzöge von Lothringen, insbesondere der Herren von Tomburg.
Mit dem Aussterben der Herren von Tomburg 1419 kam durch weibliche Erbfolge Burg Miel an die Quad von Landskron, danach im 18.Jh. an die von Glasenapp, die von Raessfeld und schließlich nach einem Brand an den Kammerpräsidenten der Kölner Erzbischöfe Caspar Anton von der Heyden, genannt Belderbusch.
Die jülich-kurkölnische Grenze verlief im 18. Jh. Zwischen Miel und Ludendorf. Im Frieden von Luneville (9.2.1801) gelangte das Gebiet an Frankreich. 1814 kam dann das ganze Gebiet an Preußen.